Bahnhofstrasse 23

Foto 2013:

 

Foto 2005:

Als das Haus im Som­mer 2013 reno­viert und Tape­ten ent­fernt wur­den, fand man hin­ter jeder Wand Zei­tun­gen aus dem Jahr 1904. Auf den Zei­tun­gen waren vie­le Inse­ra­te abgedruckt.

An den Türen die­ses Hau­ses befan­den sich Schnapp­schlös­ser (Tür­schlös­ser, die sich nur noch mit Schlüs­sel öff­nen las­sen, sobald die Türe zuge­schnappt ist). In die­sem Haus wohn­ten in den sech­zi­ger Jah­ren Mut­ter, Vater, zwei  Söh­ne und eine Tochter.
Eines Tages waren die Eltern fort, und die Kin­der kamen — wegen der Schnapp­schlös­ser — nicht wie­der  ins Haus hin­ein. Sie sahen sich um und sahen, dass das Toi­let­ten­fens­ter offen stand. Also hies­sen die zwei Kna­ben ihre klei­ne Schwes­ter, durch das offe­ne Fens­ter zu klet­tern, hin­un­ter­zu­kom­men und ihnen die Tür aufzumachen.Das Mäd­chen erwi­der­te: “Mut­ter hat aber gesagt, dass wir nicht auf das Dach dür­fen, und ich traue mich nicht. Was pas­siert, wenn ich run­ter­fal­le und mich ver­let­ze?”. Dar­auf­hin erwi­der­ten die zwei Kna­ben, dass das doch voll­kom­men egal wäre und sie das jetzt gefäl­ligst machen soll­te und setz­ten sie so unter Druck, bis  sie letzt­end­lich losklet­ter­te. Ein Glück, das sie nicht her­un­ter­ge­fal­len ist.

An einem dunk­len Win­ter­abend, es waren nur ein Bru­der, sei­ne klei­ne Schwes­ter und sei­ne Mut­ter zuhau­se, ging die Mut­ter kurz raus und kam auch nach lan­ger Zeit immer noch nicht zurück. Da hör­ten die Kin­der von draus­sen unheim­li­che Stim­men und sie beka­men gros­se Angst. Nach eini­ger Zeit such­te und fand der Jun­ge eine Taschen­lam­pe, und sie gin­gen raus. Da sie dort nie­man­den sahen, die Stim­me aller­dings hör­ten sie noch, gin­gen sie dem Kies­weg lang in den Gar­ten und sahen ihre Mut­ter in der Kom­post­gru­be, eine Gru­be, in die Küchen- und Gar­ten­ab­fäl­le gewor­fen wur­den um Dün­ger her­zu­stel­len, lie­gen. Da der Vater und der gros­se Bru­der nicht zuhau­se waren und die bei­den Klei­nen ihre Mut­ter nicht her­aus­be­ka­men, da sie zu schwach waren, gin­gen sie in die Blu­men­au und erzähl­ten den Frau­en aus dem Ver­ein, in wel­chem auch ihre Mut­ter war, was pas­siert war. Als die­se am Haus waren, zogen sie die Mut­ter wie­der hin­aus und ver­ban­den ihr den Kopf.

Als sie die Hasen füt­tern woll­te, ist sie in die Kom­post­gru­be gefal­len, die nicht abge­deckt war. Sie hat­te sich den Kopf am Rand der Gru­be gestos­sen und war in Ohn­macht gefal­len. Wer hat wohl ver­ges­sen, die Gru­be wie­der mit Bret­tern zu verschliessen?

Zei­tungs­in­se­rat

lm

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