Castellstrasse 29

Omni­bus­se aus Tägerwilen

Das Haus namens „Guggen­bühl“ wur­de 1837 von Joh. Ulrich Kauf­mann erbaut. Es gab zwei Gebäu­de, eine Werk­statt und ein Wohn­haus. 1838 eröff­ne­te er mit sei­ner Frau, im Wohn­haus, die Wirt­schaft zum „Guggen­bühl“. Spä­ter ging die Liegen­schaft an sei­nen Sohn Adolf Kauf­mann-Nüss­le (1846–1905) über.

Des­sen Sohn, Eugen Kauf­mann, geb. 1874, erlern­te den Beruf eines Mecha­ni­kers und erwarb Kennt­nis­se im Auto­mo­bil­bau bei Carl Benz in Mann­heim. Er bau­te 1896 in der Werk­statt sei­nes Vaters Auto­mo­bile für Per­so­nen– und Last­ver­kehr. Zu die­ser Zeit besuch­ten vie­le Men­schen die Wirt­schaft und die Aut­omobil­fab­rik. In einem neu erstell­ten Fab­rikge­bäude bau­te er 1903 vier Auto­busse mit je zwan­zig Plät­zen. Zwei Auto­busse wur­den nach Deutsch­land ver­kauft und ver­kehr­ten zwis­chen Kon­stanz-Rei­chen­au und Kon­stanz– Radolf­zell. Aber Auto­bau­en ist sehr teu­er und Kauf­mann hat­te zu wenig Erfolg und muss­te let­z­tendlich die Pro­duk­tion einstellen.

1905 erwarb Gott­fried Bolts­hau­ser die gesam­te Lie­gen­schaft und ver­kauf­te das Fabrik­ge­bäu­de an Numa Sau­ser, der es abbau­en und an der Son­nen­strasse 5 wie­der auf­stel­len liess.

Nach mehrma­li­gem Besit­zer­wech­sel kauf­te Karl Schilt-Romang 1919 die Liegen­schaft “Guggen­bühl” mit Restau­rant und Werk­statt. Sein Sohn Karl Schilt-Lar­sen (1907–1998) liess das schmu­cke Land­haus in den 60-er Jah­ren renovieren.

Die Wirt­schaft zum „Gug­gen­bühl“ wur­de im Jahr 1954 geschlossen.

Das Wer­k­statt-Ge­­bäu­de dien­te in all den Jah­ren u.a. als Stall, Lager, Werk­statt und wur­de zwi­schen 2000 und 2003 zum Wohn­haus umge­baut. Aus­ser­dem ist noch ein neben­ste­hen­der Schopf erhal­ten geblieben.

Die­ses Bild wur­de 1905 gemacht.

 

Die­ses Bild zeigt die Situa­ti­on im Jah­re 2005:

(jb)

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Eine Antwort zu Castellstrasse 29

  1. Meyer Fritz sagt:

    Besuch in der Wirt­schaft Gug­gen­bühl mit mei­nem Grossvater
    Mein Gross­va­ter Numa Sau­ser nahm mich — damals unge­fähr 3‑jährig — auch ein­mal mit in die Wirt­schaft Gug­gen­bühl. Die Ser­vier­toch­ter hat­te mich sehr gern und ver­wöhn­te mich. Ich konn­te mir ihren Namen ein­fach nicht mer­ken. Auf das wie­der­hol­te Fra­gen “Wer bin ich? ant­wor­te­te ich plötz­lich tro­cken: “Lum­pe­tier”. Die Ser­vier­toch­ter war empört, mein Gross­va­ter sehr ver­le­gen. Ich durf­te ihn nie mehr in die­se Wirt­schaft beglei­ten. Mei­ne Mut­ter erzähl­te mir spä­ter davon.

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